Zu meinen Arbeiten

Briefing

Ziel ist mir, immer mehrere Ebenen gleichzeitig anwesend sein zu lassen, obwohl ich Wert darauf lege, dass jede Arbeit auch auf einer dieser Ebenen erfahrbar ist.

Die einzelnen (Daseins-)Ebenen gliedern sich wie folgt:

  • vital, zeitlich
  • sozial, emotional
  • geistig, gesetzmäßig, meditativ
  • anorganisch, erdhaft, stofflich
Sprache

Ein wichtiges Element meiner künstlerischen Arbeit ist Sprache. Es entstanden Wort- und Geräuschassemblagen aber auch selbständige Texte.

Aus der Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller und Aktionskünstler Thomas Kutzli gingen Autographen-Bilder hervor.

Raum

In Performances (mit Thomas Kutzli) werden Sprache und Aktion kontrapunktisch eingesetzt.

Rauminstallationen sowie auch Photographie scheinen mir geeignete Medien für den narrativen Bereich und in beiden werden Realsymbole eingesetzt.

Malerei

Ich gehe davon aus, dass jeder, der meine Bilder in Ruhe betrachtet, den gleichen Weg, den ich beim Malen eines Bildes zurücklege, in umgekehrter Richtung verfolgen kann.

So, und nicht durch einen erklärenden Titel, wird man den Impuls meiner Bilder erkennen.

  • ich behandle Farbe so, dass sie lebendig wird
  • Farbe ist Sprache
  • Farben sind nicht illustrativ, nicht additiv, nicht Mittel zum Zweck sondern autonom.

Das Thema meiner Malerei sind Farben. Ich vermeide alles Gegenständliche:

die Farben treten so in ein Spannungsverhältnis und wirken auf den Betrachter ganz unmittelbar. Farben sind universelle Realitäten, deren Ausdruck und Wirkung sich dann entfalten, wenn sie ihrer bloß dekorativen  Verwendung in abbildenden Darstellungen enthoben werden.

In meinen Bildern lasse ich sie in lebendige Kommunikation treten.

Arbeiten auf Papier – Mischtechnik

Bei meinen Papierarbeiten steht die Beschäftigung mit Strukturen im Vordergrund. Die Farbigkeit dieser Arbeiten reduziert sich fast ausschließlich auf warme Erdtöne, durch Verwendung von Erdpigmenten und organischen Stoffen entstehen natürliche Strukturen.

Diese ruhigen Bilder haben meditativen Charakter. Sie können als innere Landschaften gesehen werden und fordern Konzentration.

Photographie

Anfänglich habe ich auf meinen Reisen durch viele Länder Europas meinen Blick für die besonderen Eigenheiten der jeweiligen Gegenden geschult, indem ich zeichnete.

Solche Skizzen mit Papier und Bleistift wirken entschleunigend. Sie konzentrieren und intensivieren die eigene Aufmerksamkeit und lassen Dinge erkennen, die dem flüchtigen Blick entgehen.

Vor einigen Jahren habe ich die Photographie als narratives Medium entdeckt, das mir ermöglicht nicht nur Dinge der äußeren, sichtbaren Welt abzubilden.

In meinen Photoarbeiten beschäftige ich mich u.a. mit Strukturen. Form und Struktur sind als Resultat der ihnen zugrundeliegenden schöpferischen Prinzipien immer Ausdruck der speziellen Eigenheiten – im Großen wie im Kleinen.

In einer anderen Arbeit, der 1997 entstandenen Serie „per amore o per forza“, habe ich mich mit dem Problem der Kindesmisshandlung auseinandergesetzt.

Hier verwendete ich Realsymbole – Stiefel, Puppe, Schädel – in ästhetischen Kompositionen, die gerade durch ihre äußere Harmonie zutiefst verstörend wirken.

Video

Die technischen Möglichkeiten des Mediums Video liegen für mich besonders im Bereich der Darstellung des Emotionalen.

Auch hier arbeite ich mit Reduktion, durch die es gelingt, die Aufmerksamkeit zu steigern.

Es geht mir nicht darum, Geschichten in Art des Spielfilms szenisch aneinandergereiht zu erzählen. Vielmehr suche ich jenseits jeden Plots eine nicht narrative Form der Darstellung Jedem bekannter  menschlicher/zwischenmenschlicher Gefühle.

Das 30-minütige Band „Monolog zweigeschlechtlich“ z. B zeigt einen Mund in Nahaufnahme, dazu – nicht synchron – hört man von einer Kassette wohlbekannte Sätze eines Beziehungsalltags.

Installationen

Im Bereich der Installationen liegt der Schwerpunkt in der Symbiose mehrer künstlerischen Ausdrucksformen.
Es werden beispielsweise Realsymbole mit einzelnen Worten in Beziehung gesetzt, oder Poesie erklingt, wo man sie nicht vermutet.

Wir erarbeiten Konzepte sowohl für Innenräume als auch für öffentliche Plätze.

Performance/Aktion

Hier arbeite ich mit Thomas Kutzli zusammen.

In diesen Arbeiten spielt das sprachliche Element eine große Rolle – Sprache wird entfremdet, ihrer Klischees beraubt (z.B. Liebesgedichte von Buhkutzli mit Megaphon).

Zusätzlich zu live gesprochenen Sätzen werden Tonbandaufnahmen von vielschichtigen Wort- und Geräuschassemblagen eingesetzt, die im Spannungsverhältnis mit den jeweiligen Handlungsabläufen stehen.

Inhaltlich zielen diese Arbeiten darauf ab, durch bestimmte Handlungen und Worte dem Betrachter das Fundament seiner eingefahrenen Sichtweisen zu entziehen und so neue Denkweisen anzuregen.